Herausforderungen, Entscheidungen und Erfolge.
Erstellt: 26. September 2024 von Claudio Laible
Manchmal fühlt es sich an, als ob ich einen Berg besteige – die Spitze klar vor Augen, aber mit jedem Schritt neue Herausforderungen, die auftauchen. Der Weg in die Selbstständigkeit ist genauso. Es geht um viel mehr, als nur eine Entscheidung zu treffen und loszulegen. Es erfordert Planung, Vorbereitung und vor allem die Bereitschaft, sich den unvorhergesehenen Herausforderungen zu stellen. Heute möchte ich ein bisschen von diesem Prozess teilen und vor allem auch die Lektionen, die ich auf dem Weg gelernt habe.
Die Entscheidung: Warum ich mich für die Selbstständigkeit entschieden habe
Ich habe über 10 Jahre in verschiedenen Marketing- und Kommunikationsrollen gearbeitet, von grossen Projekten bis zu individuellen Kunden. Aber etwas fehlte. Ich wollte mehr Freiheit, meine Kreativität und Leidenschaft für Markenentwicklung, Storytelling und strategisches Marketing selbstbestimmt in Projekte einfliessen zu lassen. Die Vision, meine Ideen voll und ganz umsetzen zu können, ohne Kompromisse – das war der treibende Gedanke, mich selbstständig zu machen. Doch sobald die Entscheidung gefallen ist, fängt die eigentliche Arbeit an.
1. Vorbereitung ist alles – aber Flexibilität ist der Schlüssel
Wenn du in die Selbstständigkeit gehst, ist die Vorbereitung das A und O. Businesspläne, Finanzmodelle, Tools, rechtliche Absicherungen, AGBs und vieles mehr – alles muss geplant und vorbereitet werden. Und ich kann euch sagen: Es sieht auf dem Papier immer einfacher aus, als es ist.
Eine meiner grössten Learnings war es, dass man nie alles im Voraus planen kann. Gerade im digitalen Marketing ändert sich ständig etwas – neue Tools, neue Plattformen, neue Kundenbedürfnisse. Diese Flexibilität zu behalten, ist entscheidend. Ich habe gelernt, dass es okay ist, den Plan unterwegs anzupassen, statt daran festzuhalten, nur weil es auf Papier gut aussah.
Tipp: Schau, dass du dir zwar einen Plan machst, aber sei bereit, ihn zu verändern und auf neue Situationen zu reagieren. Flexibilität ist der Schlüssel in der Selbstständigkeit.
2. Der Dschungel der Tools – was brauche ich wirklich?
Als ich mich auf den Weg machte, stellte ich schnell fest, dass die Auswahl an Tools für Organisation, Kommunikation und Buchhaltung riesig ist. Von Microsoft 365 über Google Workspace bis hin zu Projektmanagement-Tools wie Notion, Asana oder Trello. Ich habe viel Zeit damit verbracht, zu evaluieren, welche Tools wirklich einen Mehrwert bieten und welche nur unnötig Zeit kosten.
Am Ende habe ich mich für Microsoft 365 Business entschieden, weil es mir die perfekte Kombination aus E-Mail-Management, Projektplanung und Dateifreigabe bietet. Aber der Prozess der Auswahl war nicht einfach.
Tipp: Bevor du dich in den Dschungel der Tools stürzt, kläre deine konkreten Bedürfnisse. Was brauchst du wirklich? Nimm dir die Zeit, die Tools zu testen, bevor du dich festlegst. Oft reicht eine einfache Lösung, um den Alltag zu organisieren.
3. Rechtliche Rahmenbedingungen – Stolpersteine, die keiner sieht
Einer der weniger glamourösen, aber unglaublich wichtigen Teile der Selbstständigkeit sind die rechtlichen Rahmenbedingungen. Von der Erstellung eines Impressums und Datenschutzrichtlinien bis hin zur korrekten Formulierung von AGBs – alles muss den Schweizer Gesetzen entsprechen. Ein Punkt, den viele unterschätzen, ist die Haftung.
Ich musste mich intensiv mit Fragen beschäftigen wie: Was passiert, wenn ein Projekt nicht wie geplant läuft? Wer haftet im schlimmsten Fall? Diese Überlegungen sind nicht nur lästige Formalitäten, sondern echte Absicherungen, die mich als Unternehmer schützen.
Tipp: Nimm dir die Zeit, rechtliche Dinge korrekt zu klären. Ein falsch formulierter Vertrag oder eine nicht ausreichende Versicherung kann im schlimmsten Fall teuer werden.
4. Portfolio und Positionierung – das Gesicht meiner Marke
Ein weiterer wichtiger Schritt war die Entwicklung meiner Positionierung und meines Portfolios. Was macht mich einzigartig? Welche Projekte möchte ich in meinem Portfolio präsentieren? Und vor allem: Wie möchte ich nach aussen wahrgenommen werden?
Ich wusste von Anfang an, dass ich mehr sein wollte als nur ein Dienstleister. Es ging darum, meine Leidenschaft für kreative und ressourceneffiziente Lösungen in den Vordergrund zu stellen und mich als Marke zu positionieren. Diese Identitätsarbeit ist entscheidend. Es reicht nicht, einfach nur eine Webseite zu haben – sie muss deine Persönlichkeit widerspiegeln.
Tipp: Nimm dir die Zeit, deine eigene Marke zu entwickeln. Was ist deine Vision? Was unterscheidet dich von anderen? Deine Persönlichkeit ist dein grösstes Kapital, also setze sie richtig ein.
5. Die emotionale Komponente – Durchhalten trotz Unsicherheit
Selbstständigkeit bringt eine Menge Unsicherheit mit sich, besonders am Anfang. Es ist leicht, sich von den vielen Aufgaben und Entscheidungen überwältigt zu fühlen. Es gab Tage, an denen ich Zweifel hatte, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Aber genau dann kommt es darauf an, dranzubleiben.
Was mir geholfen hat, war der Austausch mit anderen Selbstständigen und Unternehmern. Es ist unglaublich wertvoll, sich mit Menschen zu vernetzen, die den gleichen Weg gehen oder gegangen sind. Jeder, der selbstständig ist, kennt diese Phasen – und sie gehören dazu.
Tipp: Baue dir ein Netzwerk auf. Suche dir Menschen, die dich verstehen und unterstützen. Es ist wichtig, jemanden zu haben, der dir in schwierigen Momenten Mut macht.
Fazit: Selbstständigkeit ist kein Sprint, sondern ein Marathon
Der Weg in die Selbstständigkeit ist aufregend, aber auch herausfordernd. Es gibt viele Stolpersteine, aber auch unglaublich viele Momente, in denen du wächst und neue Seiten an dir entdeckst. Die grösste Lektion, die ich gelernt habe: Man muss bereit sein, flexibel zu bleiben, sich anzupassen und vor allem an sich selbst zu glauben.
Für all diejenigen, die gerade am Anfang ihrer Reise stehen – habt Geduld mit euch selbst, seid offen für neue Ideen und nehmt die Herausforderungen an. Es ist eine unglaubliche Reise, die euch nicht nur beruflich, sondern auch persönlich weiterbringt.